In der Zeit der weltweit schnell verfügbaren Information bleiben Erfolgsgeschichten selten lange unentdeckt. Auch die erst 2005 gegründete Domaine Bachelet-Monnot erhielt nahezu vom Start weg höchstes Lob von einigen Weinkritikern. Stephen Tanzer ordnet die Weine der beiden Brüder Marc und Alexandre Bachelet ganz weit oben in seiner Pyramide weißer Burgunder ein. Er schreibt: „The Bachelets make wines that are classically styled, emphasizing the inherent freshness, complexity and minerality in each cuvée… This is a new producer to follow“
Die Domaine der Brüder liegt in Dezize-lès-Maranges ganz im Süden der Côte de Beaune. Sie fingen mit Weinbergen in Maranges und Santenay an und konnten relativ schnell ihren Rebbesitz auf über 20 Hektar erweitern. Dies gelang durch die Pacht einer Reihe von Weinbergen in Puligny-Montrachet. Heute haben die Bachelet Brüder Pinot Noirs aus Maranges und Santenay und Chardonnays aus Puligny-Montrachet, Chassagne-Montrachet, Saint-Aubin und Meursault im Programm.
Die Weinberge werden ohne Einsatz von Pestiziden und Herbiziden bewirtschaftet und regelmäßig gepflügt. Im Keller arbeiten die Brüder behutsam und halten den Holzeinsatz im Rahmen. Durchschnittlich sehen sowohl die Rotweine als auch die Weißweine ca. ein Viertel neues Holz. Seit 2012 setzt die Domaine neben den traditionellen 228 l pièces für die Weißweine auch größere Fässer ein. Außerdem geht die Domaine dazu über, ihre Weine nach dem Holzfassausbau nach 12 Monaten in Edelstahltanks (Weißweine) bzw. Betontanks (Rotweine) abzuziehen und dort 6 Monate weiter auszubauen.
Den behutsamen Ausbau merkt man den Weinen, die jedes Jahr besser werden, an. Der Bourgogne Blanc ist schon ein sehr ernstzunehmender Vertreter seiner Qualitätsklasse. Die Pulignys und der Bâtard Montrachet zeichnen sich exakt durch die Merkmale aus, die Liebhaber der Weine aus Puligny-Montrachet an ihnen schätzen: eine gewisse Spannung und tänzerische Nervosität, gepaart mit einer unangestrengten Finesse und Harmonie. Was wie die Quadratur des Kreises klingt, ist in Puligny bei den besten Winzern möglich.
Die Pinot Noirs werden auch immer feiner, die manchmal bei den Weinen aus Santenay zu findende Strenge und Kernigkeit sucht man im Santenay Charmes von Bachelet-Monnot jedenfalls vergeblich. Sowohl die Maranges als auch der Santenay überzeugen durch eine klare und strahlende Frucht, einen zurückhaltenden Holzeinsatz und feine Tannine.
Die Kunden können sich letztlich glücklich schätzen, dass außer Tanzer bislang kein Kritiker außerhalb Frankreichs die Weine der Bachelet Brüder wirklich entdeckt hat. Das stellt (noch) eine gewisse Verfügbarkeit bei Preisen deutlich unterhalb der preislichen Spitzengruppe in Puligny sicher.
bei uns im Programm seit dem Jahrgang 2008
Bourgogne Blanc: Chardonnay; Aus Parzellen in Puligny-Montrachet mit 20 und 50 Jahre alten Reben. Ausbau 12 Monate in ausschließlich gebrauchten pièces. Der Bourgogne Blanc ist letztlich Jahr für Jahr eine wirklich schöne Eintrittskarte in die Welt der Bachelet-Monnot Weine, voller Substanz und Spannung, dabei aber luftig und frisch wie die Luft an der Elbe. Er trinkt sich vom Start weg unkompliziert, verträgt aber mühelos auch ein paar Jahre Flaschenreife.
Puligny-Montrachet: Chardonnay; Der Puligny-Montrachet Village der Bachelet-Brüder stammt aus insgesamt vier Parzellen: Les Meix, Les Corvées des vignes, Noyer Brets und Les Houllières. Die Reben sind 20 – 40 Jahre alt. Der Wein sieht ein Viertel neues Holz und wird 12 Monate in pièces und dann noch 6 Monate in Edelstahltanks ausgebaut. Er ist ein sehr klassisches Beispiel für einen Puligny-Montrachet, tänzelnd, zart, immer recht floral und mit einer feinen Zitrusaromatik ausgestattet.
Chassagne-Montrachet: Chardonnay; Aus den Parzellen La Canière, Le Chêne, Les Benoîtes, Le Pot Bois und En Journoblot, die quer über die ganze Appellation verstreut sind. Dort stehen 15–50 Jahre alten Reben. Den Weinen aus Chassagne sagt man regelmäßig nach, dass sie etwas gehaltvoller und stämmiger als ihre Nachbarn aus Puligny sind. Ist der Puligny die Baletttänzerin unter den Weißweinen der Côte de Beaune, ist der Chassagne der Turner. Das lässt sich anhand eines Vergleichs des Puligny und des Chassagne von Bachelet-Monnot gut nachvollziehen. Druckvoll und persistent präsentiert sich der Chassagne von Bachelet-Monnot, er hat eine recht volle Frucht und überzeugt durch seine Ausdruckskraft.
Puligny-Montrachet 1er Cru Les Referts: Chardonnay; Der Referts ist regelmäßig der Lieblingswein von Marc Bachelet unterhalb des Bâtard. Ihre Parzelle liegt nahe der Grenze zum Meursault Charmes, die Reben sind durchschnittlich 35 Jahre alt. Dies ist der Wein mit der unmittelbarsten Strahlkraft im Bachelet-Monnot Portfolio, der Wein springt einen regelrecht an, die Frucht hat hier häufig einen Hauch von Exotik, erdige Noten mischen sich darunter.
Puligny-Montrachet 1er Cru Folatières: Chardonnay; Die von den Bachelet-Brüdern gepachtete Parzelle liegt recht weit oben am Hang, weist daher häufig eine kühle Stilistik auf. Die Reben sind 45 Jahre alt. Zeigt sich der Referts von Bachelet-Monnot oft schon jung offenherzig, ist der Folatières häufig deutlich reservierter, wirkt nicht abweisend, behält sich aber einige Trümpfe erst für später. Bei dem Folatières haben wir pure Noblesse, aromatisch keine Urlaubsbräune wie beim Referts, sondern eher eine gewisse aristokratische Elfenbeinhaut. Floral, frühlingshaft, zurückhaltend in der Frucht, seidig, aber – selbst in wärmeren Jahrgängen – mit diesem strahlenden Säuregerüst ausgestattet, das letztlich alle Weine von Bachelet-Monot auszeichnet.
Bâtard-Montrachet:Chardonnay; Von einer Parzelle mit ca, 50 Jahre alten Reben, direkt unterhalb des MONTRACHET gelegen. Nicht wenige renommierte Kritiker sehen den Bâtard der Bachelet Brüder in den letzten Jahren nicht nur im Vergleich mit anderen Bâtard-Montrachets ganz oben, sondern sogar im Vergleich mit den nominell höherwertigen Chevaliers und Montrachets des jeweiligen Jahrgangs. Stephen Tanzer hat den Bâtard von Bachelet-Monnot bereits mehrfach unter den 10 besten Côte de Beaune Weißweinen des Jahrgangs gesehen. Im Juni 2012 sah Jasper Morris, Autor des Standardwerks „The Wines of Burgundy“, unter 146 Weißweinen der Côte de Beaune des Jahrgangs 2009 nur noch den Montrachet von Lafon vor dem Bâtard-Montrachet der Bachelet-Brüder. Dass das keine Eintagsfliege war, zeigte dieselbe Verkostung ein Jahr später, als Jasper Morris und weitere Journalisten über 150 Weißweine des Jahrgangs 2010 probierten. Wieder landete der Bâtard von Bachelet-Monnot in den Top 10 und ließ unter anderem die Bâtards von Leflaive, Sauzet und sogar den Chevalier-Montrachet von Leflaive deutlich hinter sich. Tanzer und Morris kann hier nur beigepflichtet werden. Der Bâtard von Bachelet-Monnot ist einer der Top-Weißweine der Côte de Beaune, er verbindet die jeweiligen Vorzüge des Referts und des Folatières, Unmittelbarkeit und aromatischen Ausdruck mit feinziselierter Noblesse. Hinzu kommt hier eine unglaubliche Tiefe, immer wenn man meint, es könne nichts mehr kommen, zeigt der Bâtard doch noch eine Facette.
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Maranges 1er Cru Clos de la Boutière:Pinot Noir; Dies ist quasi der „Hausberg“ der Bachelet-Monnot, hier starteten sie ihre Domaine. Den Clos de la Boutière teilt sich die Domaine nur noch mit einem anderen Besitzer. Die Reben der Bachelets sind mittlerweile 65 Jahre alt. Mangels einer größeren Anzahl von Qualitätswinzern in Maranges ist es nicht so einfach, eine Typizität für die Weine des Dorfes zu definieren. Ein wenig erinnert der Clos de la Boutière an 1er Crus in der Mitte der Weinberge in Beaune, schon jung eher zurückhaltend im Tannin, seidig, sehr einfach zu mögen.
Die verfügbaren Weine finden Sie unter dem Link WEINE